Soziale Stereotype, wie z. B. Geschlechterstereotype, sind sprachlich gepr gt und spiegeln sich in der habituellen Bezeichnungs- und Beschreibungspraxis einer Gesellschaft wider. Im vorliegenden Buch wird - anhand des m dchenliterarischen Diskurses des 19. Jahrhunderts (1850-1914) - ein Instrumentarium zur Rekonstruktion solcher "sprachgepr gter Menschenbilder" entwickelt. Die Autorin analysiert Personenbezeichnungen und"pr ferierte Selektionen", eine Art Kollokationen, aus M dchenbuch-Klassikern wie Trotzkopf (v. Rhoden) oder Backfisch'chens Freuden und Leiden (Helm). Sie weist dabei u. a. die Konstitution und Ausformung einer neuen Kategorie (Backfisch) nach. Denn Ver nderungen in der Bezeichnungs- und Beschreibungspraxis f r M dchen lassen sich als Zeichen eines gesellschaftlichen und mentalit tsgeschichtlichen Wandels interpretieren, d. h. im Kontext der b rgerlichen Lebenswelt als Ausdruck einer differenzierteren Kategorisierung und eines ver nderten Frauenbilds. Die Studie ist dezidiert interdisziplin r angelegt und beleuchtet den Zusammenhang von Ausdrucks- und Kognitionsseite, von Sprach- und Denkstereotyp. Sie leistet dar ber hinaus einen Beitrag zur neueren Sprachgeschichte des Deutschen und zur Mentalit tsgeschichte des 19. Jahrhunderts. | Sprachgeprägte Frauenbilder by Christa Stocker, Paperback | Indigo Chapters