Die Funktion der Gauvainfigur unterlag einem historischen Wandel. Als Hofakteur der klassischen Romane reagierte er im Interesse der Artusgesellschaft auf deren Defizienzen, wodurch die von den St rungen provozierte Handlung zur Ruhe kam. In den sp teren Romanen setzte ein Emanzipationsprozess zur Rolle des Protagonisten ein. Die mit dieser Rolle verbundene, personale Motivation stand im Widerstreit zu der im Gattungswissen verankerten Funktion der Gauvainfigur, was zu Kausalit tsproblemen in den Texten f hrte. Trotz ihres Emanzipationsprozesses aber blieb die Figur in einem konstanten Erz hlmuster von erstaunlich hoher Festigkeit verankert. In diesem Muster hatte Chr tien de Troyes die Figur antagonistisch zu der des Protagonisten und der Figur Keus, des anderen Hofakteurs, eingesetzt. Dieses Muster beschreibt die Eins tze und Handlungstendenz der verschiedenen Figuren und konnte in allen Romanen Chr tiens als Grundstruktur des Agierens Gauvains verifiziert werden, erwies sich aber insbesondere in den Romanen mit Gauvainqueste als Motor seines Handelns. | Gauvain Gawein Walewein by Bernhard Anton Schmitz, Hardcover | Indigo Chapters